Seattle und Umgebung - Vielfalt der Motive - Nordwesten der USA 2015 - 1

Chihuly Garden and Glass - Seattle - Washington - USA
 


04.-06. Juni 2015 - Seattle und Umgebung

Anders als üblich müssen wir diesmal am Tag vor unserem Abflug noch arbeiten. Da der Flug vormittags geht sind wir nach einem zeitigen Feierabend noch mit dem Auto nach Frankfurt gefahren. Wegen der vielen Baustellen ist dies im Moment eine ziemliche Gurkerei und wir sind wieder einmal froh über die Entscheidung ganz entspannt am Vortag anzureisen.

Vor der Ankunft im Hotel haben wir noch schnell die Koffer eingecheckt, um dann nah am Flughafen zu übernachten. Das ist praktisch, denn hier im Hotel können wir für die Dauer des Urlaubs auch unser Auto stehen lassen. Zur Einstimmung gibt es dann im Innenhof des Hotels bei angenehmen Temperaturen auch gleich noch einen erstaunlich guten Burger.

 

Morgens ging es dann ziemlich früh mit dem Shuttle zum Flughafen und die Zeit bis zum Abflug haben wir mal wieder in der Lounge überbrückt. Seit Jürgen Senatorstatus hat sind die Wartezeiten am Flughafen ein Teil des Urlaubs geworden und kein notwendiges Übel mehr.

Der Flug war sehr angenehm und das Essen in der Business Class ausgezeichnet. Wie immer konnte Freya auch schon während des Fluges schlafen. Dann ging es in der Zeit zurück und nun befinden wir uns bei strahlend schönem Wetter in Seattle.

 

Die Mietwagenstation ist leer und so haben wir schnell die Papiere für unseren Mietwagen in der Hand. Dumm nur, dass die Choice Line für Midsize SUVs nichts Gescheites anzubieten hat. Der Jeep da hinten würde uns ja gefallen, aber da fehlt der Schlüssel.

Freya geht zu der Mitarbeiterin an der Ausfahrt und kommt dann zu Jürgen: „Ich glaube wir dürfen einen von denen nehmen“ und zeigt auf die Reihe mit den größeren Fahrzeugen. „Ja, dürfen wir jetzt oder nicht?“ Also gut, trottet sie halt noch mal zu der Mitarbeiterin und „Ja, wir dürfen“. Prima! Also schnell das Gepäck in einen Hyundai Santa Fe gepackt und ab geht’s.

Der Wagen ist übrigens wirklich empfehlenswert. Er hat 4-Rad Antrieb und hätte sogar eine Sperre gehabt, die wir aber nie benötigt haben. Alle ungeteerten Strecken hat er bergauf- und -ab problemlos gepackt und tiefer Sand oder ähnliches stand diesmal nicht auf dem Programm.

 

Um uns zu orientieren und dem Navi die Chance zu geben sich die Satelliten zu holen, stoppen wir an einem Parkplatz. So schöne Rosen - und so unschöne Betonbalken als Stopper für die Autos. Gleich zu Beginn des Urlaubs fällt Freya aufs Knie. Grrrr. Glücklicherweise kein Loch in der Hose.

 

Das Hotel finden wir schnell und sacken nach dem Einchecken erst einmal in uns zusammen. Gerade sind wir leider ein bisschen antriebslos. So langsam schlägt der Jet lag zu.

Okay, das mit dem „antriebslos“ überbrücken wir mit unserem schon traditionellen Einkauf bei Walmart und so sind wir schon wieder stolze Besitzer einer Kühlbox und auch die Getränke sind schon darin verstaut.

 

Allzu viel Zeit hat das dann aber doch nicht gekostet. Also gut, dann laufen wir doch noch ein wenig. Einmal durch das Zentrum von Bellevue und weiter bis zum hier allgegenwärtigen Wasser. Der Beachpark zu dem wir laufen ist nicht der Rede Wert. Aber in einem Land in dem der Wasserzugang oft genug Privatbesitz ist, ist dies wohl eine der wenigen Möglichkeiten auch Anderen den Zugang zu ermöglichen. Davon wird bei dem schönen Wetter auch rege Gebrauch gemacht.

Nett ist auch die private Leihbücherei im Kasten am Straßenrand, in der man ein Buch ein gegen anderes austauschen kann.

 

Zurück im Hotel hat dann selbst Freya zu einem Abendessen keine Lust mehr und so liegen wir beide um 19:30 Uhr flach und geben ein bisschen später auch keinen Pieps mehr von uns.

Wach wird Freya dann gegen 24:00 Uhr. Wir schlafen mit Fenster zum Innenhof und dort wird plötzlich geflucht. Das berühmte F-Wort als Subjekt, Prädikat und Objekt - interessant. Leider entwickelt sich aus dieser Flucherei ein Gespräch, das bis in die frühen Morgenstunden andauert. Eigentlich könnte man es ignorieren, wäre da nicht eine Stimme, die immer wieder heraustönt. Um 5:00 Uhr sind wir dann beide sowas von wach ...

Faul wie wir sind, stehen wir aber doch erst später auf. Frühstück ist gut und wir nehmen reichlich. Schließlich ist das für unseren Biorhythmus ein spätes Mittagessen 🌝 .

 

Dann fahren wir, etwas unkonventionell geleitet von Bärbel, unserem Navi, nach Seattle City in ein Parkhaus und laufen zum Pike Place Market. Ganz bewusst sind wir hier kurz nach der Öffnung. Teilweise werden die Stände sogar noch aufgebaut.

Hier haben sie einen alten Fischmarkt Endverbraucher- (und Touristen) gerecht umgebaut und so gibt es hier auch Blumen, Gemüse und Gewürze. Erfreulicherweise aber wenig Tinnef. Zur Freude der um diese Zeit noch überschaubaren Anzahl von Touristen werfen sie sogar schon die Fische durch die Gegend. Das ist eine der Sehenswürdigkeiten des Marktes.

Vor einem Donuts-Stand bildet sich schon eine Schlange, aber wir haben nach unserem Frühstück definitiv keinen Appetit.

Danach machen wir uns auf den Weg in die „Urzelle“ der Stadt. Dabei geht es immer bergauf! Freya summt „Uptown Girl“ vor sich hin und fragt sich warum man bei den steilen Straßen in Amerika immer nur an San Francisco denkt? Seattle steht dem nichts nach.

Leider können wir noch nicht in die Bibliothek und eine Stunde warten wollen wir sicher nicht. Sie sah im Internet auch von Innen gut aus. Na gut, dann wird das Gebäude nur von außen fotografiert. Interessant ist hier auch die Bepflanzung mit verschieden farbigem Gras.

Dann laufen wir durch das alte Viertel von Seattle, fotografieren Wandmalereien und den Totempfahl im Pioneer Park, pausieren bei Starbucks, was in Seattle ja fast Pflicht ist, und gehen auf anderen Wegen zurück zum Markt, wo inzwischen viel mehr Leute als noch heute Morgen herumlaufen.

 Wir halten hier nicht mehr und laufen weiter bis zur Needle, dem Wahrzeichen von Seattle. Auf den Turm wollen wir nicht, aber das Glasmuseum daneben steht auf unser beider Wunschliste.

Chihuly Garden and Glass (so nennt es sich) hat Jürgen vor einiger Zeit in einem anderen Reisebericht gefunden und es war eines der Gründe hier her zu kommen. Es ist gar nicht mal so groß, aber es gibt so viele Details zu entdecken, dass wir zweimal durch die inneren Räume laufen. Letztendlich verbringen wir hier mehr als zwei Stunden in denen wir ungezählte Bilder machen. Da können wir zu Hause wieder schön aussortieren!

So langsam holt uns auch der Jetlag wieder ein. Wir setzen uns im Schatten der Needle an einen Kiosk und trinken Limonade. Pink ist die Farbe der Wahl und schmecken tut sie gut.

Eigentlich wären wir für heute am Ende. Aber kein Pardon. Hier gibt es eine Stadtrundfahrt mit einem Bus, der auch im Wasser als Boot fahren kann. Das machen wir jetzt noch. Schon an Einsteigeplatz können wir beobachten, dass die Fahrer ganz offensichtlich per Order gut drauf sind. Den Amerikanern gefällts und so werden wir mit vielen Huhus und wechselnden Perücken durch die Stadt gefahren, drehen noch eine Runde im See und fahren wieder zurück. Eher nervig als lustig.

 

Danach wird noch mal gelaufen - zum Parkhaus. Jetzt ist endgültig Schluss und wir fahren zurück zum Hotel. Gleich daneben ist ein Lokal von Chick-fil-A und das ist sooo beliebt, dass die Polizei hier den Verkehr regeln muss, weil die wartenden Autos die Straße versperren. Das müssen wir doch auch ausprobieren. Das Sandwich, das wir dann essen ist gut - den Hype können wir aber nicht verstehen.

 

Der 06.06. ist ein Samstag und eigentlich stand heute der Gas Works Park in Seattle auf dem Programm. Durch unsere Stadtrundfahrt gestern haben wir aber mitbekommen, dass hier heute ein Radrennen stattfindet. Also haben wir unseren Plan geändert und fahren nach Tahoma ins LeMay America’s Car Museum.

Da das erst um 10 Uhr aufmacht, stehen wir verhältnismäßig spät auf und sitzen dann im völlig überfüllten Frühstücksraum neben einer Familie, die sich dadurch aber mal so gar nicht stören lässt und mit ihrem Kind Uno spielt. Zu einem anderen Nachbartisch gehört ein kleines Mädchen von etwa 8 Jahren, das mit hohen Schuhen durch den Raum stöckelt.

Nebenan sitzt auch noch ein deutsches Paar mit dem wir ins Gespräch kommen. Freudestrahlend teilen sie uns mit, dass sie morgen schon in Oregon sind und dass da der Haschischkonsum nicht unter Strafe steht …

Irgendwie ist heute Morgen alles ziemlich schräg.

 

Tahoma ist nicht wirklich weit entfernt und so sind wir kurz nach Öffnung am Museum. Im riesigen Stadium nebenan ist wohl die Abschlusszeremonie für die lokale Highschool. Im Museum verlaufen sich die wenigen Besucher. Von Außen sieht es gar nicht so groß aus, aber wir wissen schon, dass es statt in die Höhe in die Tiefe gebaut wurde. Über breite Rampen geht es nach unten - ein Auto neben dem anderen. Das Museum ist riesig und wir verbringen hier Stunden.

Neben den Autos gibt es auch ein paar andere Motive wie eine Werkstatt oder alte Zapfsäulen. Wir haben Spaß an einem Werbefilm aus den Fünfzigern, der einen Ausblick auf die Zukunft des Autofahrens gibt. Zum Piepen.

 

Irgendwann sind wir dann doch durch. Das Cafe hier macht uns nicht an und so schlägt Freya vor an die Waterfront von Tahoma zu fahren. Dort stoppen wir durch Zufall in der Nähe von Duke's Chowder House und essen jeder eine Vorspeise. Die ist richtig gut und reichlich. Danach laufen wir noch ein bisschen am Wasser entlang und fahren später noch bis zur Landspitze. Ein wirklich schöner Park ist das hier.

Und dann fahren wir doch noch mal nach Seattle rein. Unser Ziel ist der Kerry Garden, von dem aus man einen wunderbaren Ausblick auf die Stadt hat. Eigentlich die typische Sunset-Location, aber das Wetter verspricht keinen schönen Sonnenuntergang und Freyas Rücken schmerzt. Also werden wir heute Abend eher nicht noch mal vom Hotel aus in die Stadt fahren.

Im Park ist heute posen angesagt. Jungs im Anzug und Mädels im Abendkleid lassen sich mit Limousinen heraufkutschieren und mit Blick auf die Stadt fotografieren. Auch das scheint zur Abschlussfeier zu gehören.



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