Columbia Gorge - Vielfalt der Motive - Nordwesten der USA 2015 - 4

nameless waterfall - Columbia River Gorge - USA
 


14.-15. Juni 2015 - Columbia Gorge

Die großen Wälder vom Nordwestpazifik gelten für Viele als die Heimat von Bigfoot. Aktuell gibt es wieder ein Projekt das untersuchen soll ob es ihn jetzt gibt oder nicht. Wir haben jedenfalls auf unseren Wanderungen keinen getroffen.

 

Von den vielen Möglichkeiten hatten wir uns für heute den Horse Creek vorgenommen. Auf einem gut 5 km langen Rundweg gibt es hier 4 Wasserfälle zu bestaunen. Wir sind früh los und haben einen wunderbaren Vormittag. Die ersten drei Wasserfälle der Route sind einfach zu erreichen und auch die Anzahl der Höhenmeter hält sich in Grenzen. Beim 4. Wasserfall traut Jürgen Freya zwar zu, dass sie hochkommt. Das mit dem Runterkommen will er mit ihr aber nicht riskieren. Also lassen wir den aus, obwohl er laut Beschreibung die Anstrengungen wert wäre.

 

Wieder unten gehen wir ein kleines Stück in den Horse Creek rein, aber über die sich weiter hinten türmenden Totholzstämme wollen wir dann doch nicht krabbeln. Mittlerweile sind auch die Letzten aufgestanden und jeder der ein Handy halten kann muss auf die massiven Stämme und knipsen. Waren wir heute Morgen noch das dritte Auto auf dem Parkplatz am Trailhead, so gibt es jetzt kaum noch Parkplätze auf dem Seitenstreifen. Dabei ist dies hier noch nicht einmal der touristische Hotspot der Gegend. Wie es dort aussieht werden wir morgen sehen.

Im Hotel diskutieren wir kurz und beschließen, die neue Kamera von Freya wieder umzutauschen. Sie muckt. Immer mal wieder ist das Display schwarz (auch dann, wenn Freya den Deckel aufmacht 😉 ). Tendenz steigend. Oft lässt es sich dadurch beheben, dass man die Kamera aus- und wieder einschaltet. Manchmal geht es auch erst nach einem schwarzen Foto. Lästig!

 

Also fahren wir mal wieder zu Walmart und tauschen die Kamera um. Obwohl es ein anderer Walmart ist funktioniert das problemlos. Es hat nur interessiert ob alle Zubehörteile dabei waren. Irgendwie haben wir das Gefühl, dass die Kamera gleich wieder in die Vitrine wandert. Erfreulicherweise haben sie das gleiche Model auf Lager und dies tut auch brav seinen Dienst.

Danach gibt es den obligatorischen großen Einkauf für zuhause. Von der Götterspeise in allen Regenbogenfarben für die befreundete Nachbarin, zu Gewürzen, Kosmetika und Medikamenten.

Das macht hungrig und so essen wir hier in der Nähe bei den „Teriyaki Guys“. Das Essen ist okay, aber wenn es ein nächstes Mal geben sollte reicht definitiv eine Portion für zwei.

 

Eigentlich hatten wir ja überlegt noch eine kleine Wanderung am späten Nachmittag zu machen, aber mittlerweile wollen wir nicht mehr laufen und so gehen wir noch durch die Shopping Mall am Ort. Die hier in Oregon fehlende Mehrwertsteuer kompensiert ein wenig den schlechten Dollarkurs und so finden wir dann auch ein oder zwei Sachen, die wir mitnehmen wollen.

Nun aber wieder zurück zum Hotel. Hatten wir erwähnt, dass es hier nachmittags eine kostenlose Suppe gibt? Und Kaffee? Und Kekse? Heute gibt es Minestrone. Da kann Freya natürlich nicht „nein“ sagen.

 

Da es schönes Abendlicht hat, schlägt Freya vor noch ein „wenig“ durch die Gegend zu fahren. So durchs Landesinnere rund um den Mt. Hood bis Hood River und dann zurück durch die Gorge.

Kurz und knapp: Das war ein Schuss in den Ofen. Im Winter mit viel Schnee mag das ja ganz nett sein, aber wir haben nach gut einer Stunde gedreht und sind wieder zurück. Die komplette Runde hätte bestimmt 3 Stunden in Anspruch genommen.

 

Am nächsten Morgen wollen wir wieder früh genug raus, um zumindest den Tagestouristen aus Portland zu entgehen. Schließlich wollen wir heute bei den Multnomah Falls starten und die Größe des Parkplatzes zeigt schon mal wie es dort zugehen kann. Um kurz vor 8 Uhr ist aber noch wenig los und wir parken fast direkt neben dem Restaurant. Die Aussichtsplattform und der Einstieg in den Trail befinden sich direkt daneben.

 

Wir wollen den Multnomah-Wahkeena Loop Hike gehen. Das ist eine 5 Meilen (=8 km) Wanderung mit 1600 ft. (so knapp 500 Meter) Höhenunterschied, die uns wieder zu mehreren Wasserfällen führen wird .

Der Multnomah Wasserfall selbst - in den Prospekten bezeichnet als „the gorge signature icon“ ist natürlich der Hammer. Aber wie immer gilt Freyas Vorliebe mehr den plätschernden Flüsschen und Bächen und so checkt sie schon viel eher als Jürgen das umgebende Areal.

Hoch oben im Baum ist ein angeseilter Mann, der mit einer großen Kettensäge den Baum auf dem er sitzt Ast für Ast kürzer macht. Und das alles gaaaanz vorsichtig - schließlich ist unten Publikumsverkehr.

Während Jürgen noch jeden Wassertropfen einzeln fotografiert, geht Freya langsam die Serpentinen nach oben. Sie ist sowieso langsamer als Jürgen und da passt das ganz gut. Jedenfalls hat er sie schon bald erreicht und überholt. Beim nächsten Wasserfallstopp auf der von unten zu sehenden Brücke wartet er dann auf sie. Die Brücke ist zwar bestenfalls auf halber Höhe der Multnomah Falls, aber die meisten Leute laufen, so sie nicht gleich unten bleiben, nur bis hierher und kehren dann wieder um.

 

Unser Weg führt uns zur Abbruchkante des Wasserfalls und so gehen wir in Serpentinen langsam den geteerten Weg nach oben. Das ist nicht sehr steil, aber man merkt doch, dass man einige Höhenmeter überwindet. Je höher man kommt, umso weniger hört man von der nahen Interstate und die Natur ist einfach beeindruckend in Farbe und Form. So viele verschiedene Blätter, Farne und mit Moos überwachsene Bäume. Das ist ein wahrer Märchenwald in den wir immer tiefer und tiefer eindringen.

Dann sind wir oberhalb des Wasserfalls. Das Gelände öffnet sich - ein kleiner Fluss, große Steine zum Sitzen, schattige Bäume, eine Aussichtsplattform. Der Weg ist jetzt auch nicht mehr geteert sondern wir laufen auf festem Waldboden.

 

Um zu unserem nächsten Ziel zu kommen, müssen wir ein kurzes Stück zurück laufen und biegen dann ab auf den Wanderweg 411, der uns über den Fluss und noch weiter nach oben bringt.

Wir stoppen abwechselnd an Blumen (Freya) oder an Wasserfällen (Jürgen) um zu fotografieren oder uns einfach nur umzuschauen. Unterwegs treffen wir nur wenige andere Wanderer, genießen die Stille oder hören auf Vogelgezwitscher, Wasserrauschen, Glucksen und Plätschern. Der Weg ist steinig und wir sind froh über unsere Entscheidung gegen die Trekkingsandalen und für die Wanderschuhe.

 

Irgendwann kreuzt Laura unseren Weg und schließt sich für eine Weile an. Sie ist gerade mit dem College fertig und sich über die weitere Zukunft noch nicht so schlüssig. So viele Möglichkeiten und Entscheidungen!

Ab den Wahkeena Falls sind dann wieder mehr Menschen um uns herum. Auf dem mittlerweile wieder geteerten Weg geht es weiter bergab bis zur Straße. Nach 6 Stunden Lauf- und Fotografierzeit sind wir wieder am Auto.

Zum Abendessen fahren wir nach Gresham. Heute geht es ins Outback. Überhaupt, Troutdale mag ja ein touristische Ort sein, aber außer Fastfood haben wir dort nichts gefunden. Gegessen haben wir deshalb meistens im benachbarten Gresham.



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