Palouse - Vielfalt der Motive - Nordwesten der USA 2015 - 3

The Palouse - Washington - USA
 


11.-13. Juni 2015 - Palouse

Die Palouse ist eine Landschaft im Osten des Staates Washington und liegt nicht wirklich auf unserer Route von Seattle nach San Francisco. Aber das gilt eigentlich für so ziemlich jede touristische Route, die man sich ausdenkt. Außerdem wollten wir unbedingt dahin und so hieß es am nächsten Tag erst einmal Autofahren.

Von Port Angeles direkt nach Colfax, dem touristischen „Zentrum“ der Palouse, war es uns dann aber doch zu weit. So bauen wir noch einen kleinen Schlenker durch den Mount Rainier NP ein und übernachten in Yakima.

Den Mount Rainier NP erleben wir hauptsächlich aus dem Auto heraus. Nur um den Tipsoo Lake herum vertreten wir uns die Füße. Wenn wir wieder nach Seattle kommen sollten, wäre das sicherlich auch ein lohnendes Ziel.

 

Jetzt muss auch noch eine neue Kamera für Freya her. Freya möchte, dass sie in die Handtasche passt. Außerdem soll sie Dies und Das und Jenes können. Letztendlich wirft sie aber alle Überlegungen zu Gunsten der bekannten Canon-Benutzerführung über den Haufen.

Nachdem das Highlight des Tages 🌝 erledigt war, geht es in die „Creekside West Bar and Grille“. Hier im Hinterland ist es deutlich wärmer als an der Küste. So sitzen wir nun im Patio und genießen das Abendessen. Es wird eines der leckersten im ganzen Urlaub sein.

 

Das erste Ziel am nächsten Morgen sind die Palouse Falls. Eigentlich ist dies ein typisches Motiv für einen schönen Sonnenuntergang. Aber leider liegt der Wasserfall mitten im Nirgendwo. Am besten man nimmt sich ein Zelt mit und übernachtet auf dem dortigen Zeltplatz.

Nun haben wir weder ein Zelt noch passt ein Abendtermin in unseren Zeitplan. Trotzdem wollen wir ihn uns ansehen. Die Fahrt geht über kleinere Highways durch eine eher langweilige Landschaft.

 Der State-Park verlangt 10 USD Eintritt. Ganz schön happig wenn man das mit den viel größeren und aufwendigeren Nationalparks vergleicht. Außer einer Zufahrt und einem Toilettenhäuschen gibt es nur noch den (natürlich extra zu zahlenden) Zeltplatz. Anders als z.B. in Oregon versucht man in Washington mit wenig Aufwand aus interessanten Gebieten möglichst viel Geld zu machen.

Na gut, wir zahlen also unseren Obolus und laufen die wenigen Meter bis zum offiziellen Aussichtspunkt. Ganz nett, aber nicht wirklich spektakulär. Einen besseren Blick auf Wasserfall und Canyon erhält man wenn man den Trampelpfaden nach links folgt.

Nach einem relativ kurzen Aufenthalt geht es wieder ein kurzes Stück nach Norden und dann weiter Richtung Osten. Bis zur eigentlichen Palouse ist es noch ein ganzes Stück zu fahren, insofern täuscht der Name Palouse Falls, aber so langsam ändert sich die Landschaft. Es wird grüner und langgestreckte Hügel säumen unseren Weg. Auch die ersten Ortschaften, die aussehen als wären sie irgendwann in den 50ern stehen geblieben, wecken unsere Neugierde.

 

Wir erreichen Colfax, einen Ort wo viele Läden an der Hauptstraße leer stehen - und das nicht erst seit gestern. Soviel zum touristischen „Zentrum“.

Wir gehen bei einem Mexikaner auf der Hauptstraße essen. Nichts Besonderes, aber ganz okay. Überhaupt ist es auffällig, dass hier oben so viele Mexikaner sind. Tankstellen und Läden sind alle englisch und spanisch beschriftet und irgendwie hat man das Gefühl, dass eigentlich eher spanisch an erster Stelle kommt.

 

Leider ist um halb drei unser Zimmer im Best Western noch nicht fertig und so fahren wir zum Steptoe Butte, der einzigen nennenswerten Erhebung weit und breit.

Eigentlich ist es zum Fotografieren noch zu früh, aber wir wollen uns mal ansehen, ob es sich rentiert heute Abend oder morgen früh hochzufahren. Im Moment ist es hier oben so windig, dass man den Fotoapparat fast nicht halten kann und an Langzeitbelichtungen vom Stativ ist schon gar nicht zu denken. Wenn sich der Wind nicht legt, ist der Sonnenuntergang also schon mal gestrichen.

Die Aussicht über die hügelige Landschaft ist aber toll - unzählige, sanfte, grüne Hügel. Trotzdem will sich die Begeisterung irgendwie nicht einstellen. Das sah von unten schöner aus.

 

Wir beschließen einfach ziellos die Gegend zu erkunden. Teilweise über asphaltierte Nebenstraßen, teilweise aber auch über Gravel Roads fahren wir durch die Felder. Neben schöner Landschaft gibt es hier aber noch viel mehr zu entdecken: Alte Autos, urige Scheunen von hübsch renoviert bis in sich zusammengefallen, sogar ein witziges Flugzeug mit Haifischbemalung entdecken wir.

Da uns die Restaurantszene von Colfax nicht so angemacht hat, gibt es abends Salat aus dem Supermarkt.

Fotos hin oder her, wir schlafen aus und frühstücken gut. Jürgen hat sich auch endlich eine Waffel machen können, die ihm schmeckt - aufgeschichtet mit Erdbeersoße und Schlagsahne. Freya bekommt sogar was ab und es schmeckt wirklich ausgezeichnet. Überall um uns herum sammeln sich die Fotografen und gehen einzeln oder in Gruppen los.

Auch uns zieht es nach dem Frühstück noch mal in das grüne Wellental und wir fotografieren Landschaft und Scheunen und ab und an bleibt Jürgen sogar dann stehen, wenn Freya es ihm sagt.

 

Irgendwann lösen wir uns dann doch und fahren langsam unserem heutigen Zielort entgegen. Wir wollen noch nach Troutdale. Das ist dann schon in Oregon und liegt an der Columbia Gorge.

Ziemlich bald wird aus der grünen Farbe ein gelbliches Braun und wir sind in einer trockenen Steppenlandschaft gelandet. So weit im Norden hätte Freya damit gar nicht gerechnet. Der Wind wirbelt hier trockenen Staub auf. Das sieht so ein bisschen aus wie eine Windhose, bloß kleiner und aus Sand.

 

Kurz bevor wir auf die I-82 kommen machen wir Mittag. Wir teilen uns noch gegenseitig mit, dass wir keinen großen Hunger haben und essen dann doch beide einen nicht ganz so kleinen Burger 🌝 .

Kurz danach verlassen wir den Staat Washington und überfahren die Grenze nach Oregon. Wir schwätzen ein bisschen mit der Dame im Visitor Center und verlassen es dann vollgepackt mit Info-Materialien. Hier erfahren wir auch, dass Washington seine Visitor Center zugemacht hat.

 

In Troutdale angekommen lernen wir eine Besonderheit von Oregon kennen. In ganz Oregon darf man nicht selbst tanken. Irre, was? Aber so sind die jungen Leute von der Straße - und wir müssen warten bis wir dran kommen.

 

Im Comfort Inn will vor uns ein junges Pärchen einchecken. Okay, irgendwie sehen sie ja nicht so aus, aber sie wollen eine Suite für zwei Nächte. Beim Einchecken schlürfen sie einen Shake und machen einen auf dicke Hose. Dann aber wird ihre Kreditkarte nicht akzeptiert. Nur gegen Bares gäbe es das Zimmer. Unverrichteter Dinge ziehen sie von dannen.

 

In Gresham, nur 11 Minuten von hier, gibt es einen Applebee’s. Seit unserem Aufenthalt im Osten der USA ist dies Freyas erklärte Lieblingskette. In Washington waren sie eher dünn gesät und so ist klar wo es zum Abendessen hin gehen muss.

Irgendwie hatten wir die Qualität besser in Erinnerung, aber vielleicht hatte der Koch ja einen schlechten Tag.



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