Canary Wharf - Eine Woche London - 6

Adams Place Bridge - London - United Kingdom
 


Do., 04.09.2025 - Canary Wharf

Jürgen schwächelt. Schon gestern hat er was von einer aufkommenden Erkältung erzählt, und heute kommt sie langsam raus. Im Moment regnet es auch mal wieder ganz ordentlich, aber laut Wetterradar soll es im Laufe des Vormittags besser werden. Kurz entschlossen entscheiden wir uns nach dem Frühstück für eine weitere Runde im Bett. Als wir dann aufstehen, sieht es draußen tatsächlich besser aus.

 

Der Plan für heute Vormittag ist mit der Overground nach Canary Wharf [] zu fahren. Auch deren Station findet sich ganz in der Nähe. Verglichen mit der Metro ist der Zug übrigens recht teuer.

Canary Wharf ist ein altes Hafengelände, das man zu einem neuen Stadtzentrum entwickelt. Ähnlich wie die Hafencity in Hamburg, nur, dass man nicht so viel Wert darauf legt alte Bausubstanz zu erhalten, sondern lieber neue Hochhäuser baut. Der erste Anlauf war wohl nicht so wirklich erfolgreich, aber mit einem neuen Generalunternehmer kam der Erfolg. Die üblichen Banken, Anwaltskanzleien und Beratungsunternehmen haben sich hier angesiedelt. Ergänzt durch Einkaufszentren, Restaurants und, wahrscheinlich recht teure, Appartement-Blöcke. In den Kanälen schwimmen sogar ein paar Hartgesottene.

Im Rahmen der Entwicklung wurden auch Vorgaben bezüglich der Anbindung an den öffentlichen Nahverkehr gemacht. Die Bahnhöfe bieten dann auch das eine oder andere Motiv.

 

Es gibt auch ein kleines Museum [], das sich mit der Geschichte der Docklands beschäftigt. Eigentlich wollten wir nur einen kurzen Blick hineinwerfen. Für den Nachmittag hat Jürgen Tickets für das British Museum gebucht. Aber nach 10 Minuten beschließen wir unsere Pläne zu ändern. Das British Museum wird gestrichen und wir bleiben hier.

Die Docklands waren das größte und bedeutendste Hafengelände Londons. Zumindest bis zum Aufkommen der Schiffscontainer. Das Museum spannt den Bogen von den Waren, die hier gehandelt und weiterverarbeitet wurden, über den Sklavenhandel, der diesen Handel in weiten Teilen erst ermöglichte, bis hin zu den Veränderungen durch die Einführung der Container und die Umwandlung in ein modernes Stadtzentrum. Besonders nett ist ein Bereich, in dem man einige alte Gassen nachgestellt hat. Schon erstaunlich was man alles in so einem alten Lagerhaus unterbringen kann.

 

Wir laufen noch ein wenig durch die Gegend und beschließen dann hier auch ein spätes Mittagessen einzunehmen. Wir nehmen beide Fisch und auch hier ist er wieder lecker. Bisher können wir uns über die englische Küche nicht beschweren. Na gut, außer Fish-and-Chips war auch nichts typisch Englisches dabei.

 

Jetzt geht es dann doch noch mal in die Gegend vom British Museum. Ganz in der Nähe gibt es den Heal’s Department Store [], ein Möbelhaus, und die sollen ein sehenswertes Treppenhaus haben. Wir schauen uns noch einen kleinen Teil des Hauses an, aber selbst wenn wir etwas gefunden hätten, wie bekommen wir das nach Hause?

 

Ganz in der Nähe der Metrostation gibt es noch das Outernet London [] bei dem Kunstinstallationen auf großen LCD-Wänden projizieren werden sollen. Naja, da haben wir uns mehr von versprochen.

 

Wie wir mitbekommen haben, soll ab Morgen Abend die Metro bestreikt werden. Für eine ganze Woche! Na toll, am Sonntag geht unser Flieger und irgendwie müssen wir nach Heathrow kommen. In den Details steht, dass es bei den normalen Linien zu Einschränkungen kommen soll, die Elizabeth-Line, die wir zum Flughafen nehmen müssen, aber nur betroffen ist, wenn ein Bahnhof geschlossen ist. Die nächste Station von unserem Hotel aus an denen die Elizabeth-Line hält ist der Bahnhof in der Liverpool Street. Etwa einen Kilometer zu Fuß.

Das wollen wir uns jetzt noch ansehen und fahren nicht wie sonst zu unserer Haltestelle Tower Hill, sondern zur Liverpool Street und laufen von dort aus ins Hotel. Geht problemlos. Das sollte auch mit Gepäck kein Problem sein.

 

Im Hotel ist Freya selbst fürs Schwimmen zu faul und Jürgen schnieft und hustet.

 



Previous
Previous

Kew Garden - Eine Woche London - 7

Next
Next

Der Regen fordert seinen Tribut - Eine Woche London - 5