Eine Wanderung „eben den Berg hinauf“- Unterwegs mit Fotoenthusiasten - Kolumbien 2025 - 10

Dummy_(c).jpgBasilica of Immaculate Conception - Jardin de Antioquia - Columbia
 


2025-02-21/22 - Eine Wanderung „eben den Berg hinauf“

Heute habe ich wieder sehr schlecht geschlafen. Unser Hotel liegt direkt an der zentralen Plaza und die atonalen Glocken der Kathedrale läuten die ganze Nacht.

Auch in Deutschland finde ich Kirchenglocken eher nervig. Aber zumindest klingen sie normalerweise einigermaßen vernünftig. Hier in Kolumbien könnte man auch mit einem Holzknüppel auf eine Eisenpfanne einprügeln. Würde auch nicht schlechter klingen.

 

Gestern Abend habe ich auch den optionalen Badeausflug in Cartagena abgesagt. Die Fahrt mit dem Speedboat soll vor allem auf dem Rückweg heftig für den Rücken sein (sie warnen sogar in der offiziellen spanischen Beschreibung davor) und da ich vor einiger Zeit einen Bandscheibenvorfall hatte, will ich nichts riskieren. Dies gilt umso mehr als Thomas mir bestätigt, dass es sich um ein typisches Event für amerikanischen Touristen handelt. Also Massenabfertigung par excellence.

 

Wir treffen uns um 7:30 Uhr zum Frühstück in einem der Cafés, da auch hier unser Hotel keines anbietet.  Eine Stunde später geht es dann mit Jeeps zu einer Kaffeeplantage. Die stand eigentlich auch nicht auf dem Programm. Viele der Gruppe haben aber noch nie eine gesehen und wollen sich die Gelegenheit nicht entgehen lassen. Die Strecke ist nicht weit und, wie wir am Ziel sehen, auch mit dem Tuk-Tuk machbar.

 

Zur Begrüßung gibt es gleich mal einen Kaffee und wir werden mit Poncho und Hut ausstaffiert. Hier machen wir dann auch das obligatorische Gruppenfoto.

Wir bekommen alles Mögliche über den Kaffeeanbau erzählt. Wer will darf auch ein paar rote Bohren pflücken. Schön ist, dass man hier auch die weiteren Verarbeitungsschritte bis zum versandfertigen Produkt sehen kann. Nur geröstet wird, wie so oft, nicht vor Ort.

 

Hier sieht man aber auch warum „Fair Trade“ eine Mogelpackung ist. Die Pflücker erhalten pro Kilo Kaffeebohnen umgerechnet 75 Cent. Selbst wenn man den Kaffeebauern den 3fachen Lohn zahlen würde, dürfte die 500gr Packung bei uns gerade mal 75 Cent teurer werden. Den Rest des Aufpreises stecken sich Anbieter und die verschiedenen Handelsstufen in die Tasche.

 

Um kurz vor 12 Uhr sind wir wieder am Hotel. Wir haben nun 2 Stunden Pause bis wir uns zu einer weiteren Wanderung treffen. Ich nutze die Zeit, um ein wenig an den Fotos zu arbeiten und eins für die abendliche Bildbesprechung einzureichen.

 

Die Wanderung soll einfach sein. Einfach nur „eben den Berg hinauf“ wie Thomas meint 😉.

 

Der Anfang ist in der Tat einfach. Erster Stop ist beim Wasserfall Cascada de Amor. Dies ist ein schöner Fall der über mehrere Stufen nach unten fällt. Hier können wir uns fotografisch so richtig austoben. 50 Meter weiter gibt es einen weiteren Wasserfall, der aber nicht ganz so attraktiv ist.

Ich gehöre zu den ersten, die die Wasserfälle verlassen. Ein kurzes Stück weiter führt eine Brücke über einen Wildbach. Leider ist das Licht recht hart.

 

Zu Dritt laufen wir nun den Berg hoch. Irgendwann erreichen wir die etwas versteckte Bergstation einer abenteuerlichen Seilbahn. Thomas, der mit dabei ist, hat zwar seinen Standort geteilt, aber von den anderen erscheint niemand. Nachdem wir es uns eine Stunde in dem angeschlossenen Restaurant haben gut gehen lassen, fahren wir mit der Seilbahn nach unten. Die ist gar nicht so wackelig wie sie aussieht. Dafür ist sie umso lauter.

 

Wir laufen noch zur Brücke über dem Vogelpark. Hinein gehen wir nicht mehr. Schließlich ist es schon 17:30 Uhr und in einer halben Stunde geht die Sonne unter. Hier treffen wir dann auch einen Großteil der restlichen Gruppe.

 

Bevor es zu spät wird verlasse ich die anderen, um die Kathedrale im Abendlicht zu fotografieren. Kaum bin ich in den Straßen rund um den zentralen Platz angekommen, kommt ein kurzer, aber heftiger Regenguss herunter. Gut, dass die Häuser hier große Balkone zum Unterstellen haben.

Ich mache meine Fotos und gehe dann noch schnell unter die Dusche, bevor es zum Abendessen geht.

 

Der nächste Tag ist ein Transfertag. Wir fahren zurück nach Medellin, um von dort nach Cartagena zu fliegen. Da der Flug erst am späten Abend geht, machen wir noch einen Stop in Santa Fe [].

 

Als erstes fahren wir zur alten Puente de Occidente [] über den Río Cauca. Für Autos ist sie schon lange gesperrt, nur Tuk-Tuks, Mopeds und Fußgänger dürfen sie überqueren. Das Ganze ist ein typisches „wenn-wir-schon-mal-hier-sind“ Ziel.

 

Weiter geht es zum großen Zentralplatz. Wir bekommen 2,5 Stunden Zeit, aber bei 30 Grad und gefühlten 90% Luftfeuchtigkeit hält sich der Unternehmungsgeist in Grenzen. Außerhalb des Hauptplatzes ist Santa Fe ein hässlicher Ort. Wir flüchten jedenfalls zu 7 in das nächste Restaurant und später dann in ein Eiscafé.

 

Um 15 Uhr machen wir uns auf den Weg zum Flughafen. Auch wenn wir ein wenig im Stau stehen, sind wir viel zu früh. Der Flug wurde auf 22:15 Uhr nach hinten verlegt und soll gegen 23:30 in Cartagena [] landen. Vor 1 Uhr werde ich wohl kaum ins Bett kommen.

Die Zeit bis zum Boarding verbringt der Großteil der Gruppe in der netten Bar nach dem Duty Free Bereich bei Bier vom Fass und Kleinigkeiten zum Essen.

 



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