Wir gehen wandern - Unterwegs mit Fotoenthusiasten - Kolumbien 2025 - 5
2025-02-15 - Wir gehen wandern
Wir sind in einem alten Kloster [↗] mitten in der Stadt untergebracht. Neben dem alten Teil gibt es noch einige modernere Anbauten. Selbst einen Swimmingpool gibt es. Vor allem im alten Teil sind die Zimmer sehr unterschiedlich. Meins ist groß genug, um auch als Suite durchzugehen. Die Decke ist mindestens 5 Meter hoch.
Leider helfen die dicken Mauern nicht gegen den Straßenlärm. Spätestens ab 4 Uhr bin ich wach. Von atonalen Kirchenglocken, über Autos und Musik, bis hin zu den Hähnen - kaum bin ich wieder eingedöst, gibt es etwas anderes.
Um 5:20 Uhr stehe ich auf. Mal schauen, ob es nicht nette Motive zum Sonnenaufgang gibt. Dummerweise ist das ganze Anwesen verrammelt. Der Eingang ist zu, die Rezeption unbesetzt. Ich versuche noch ob es hinten über den Parkplatz geht, aber auch dort ist alles zu. So bleibt es bei einem Schnappschuss vom Innenhof.
Wie ich beim Frühstück erfahre, hat der Rezeptionist eine Liege im Nebenraum. Da war der Versuch keinen Krach zu machen wohl kontraproduktiv.
Nach dem Frühstück wollen wir den Camino Real [↗] von Barichara nach Guane laufen. Dieser historische Pfad ist 9 km lang und führt meist bergab. Heute ist der erste Tag, an dem die Sonne scheint. Es hat zwar nur gut 20°C, ist aber weitgehend windstill. Es gibt immer mal Schatten, aber viel ist es nicht. Der Liter Wasser den ich dabeihabe wird gerade so reichen.
Wir laufen heute nicht als Gruppe, sondern können uns das Tempo selbst auswählen. Ohne Pausen soll die Wanderung 2 Stunden dauern. Für Fotografen natürlich entsprechend länger. Damit uns nicht zu langweilig wird hat Riko uns auch noch ein paar Aufgaben gestellt, die wir fotografisch umsetzen sollen. Nur die Aufgabe mit dem Wasserfall wird schwierig. Hier gibt es nämlich gar keinen 😉.
Schon gleich am Anfang trennt sich die Gruppe. Thomas läuft mit einem vorneweg. Dann komme ich mit zwei anderen und hinter uns irgendwann der Rest. Wir 3 haben etwa das gleiche Tempo, schwätzen und fotografieren.
Wir brauchen etwa 2,5 Stunden bis wir Guane erreichen. Jetzt suchen wir uns erst mal einen Laden, in dem wir Wasser kaufen können. Eigentlich wollten wir uns auf dem Platz vor der Kirche treffen, aber Thomas ist nicht zu sehen. Dank WhatsApp Standortinfo funktioniert das aber dann doch. Die meisten anderen sind noch weit hinter uns. So lange will ich hier nicht rumstehen und schlage vor, dass wir uns ein Lokal suchen, in dem wir ein Bier trinken können. Das machen wir dann auch so.
Eine ganze Zeit später kommt ein weiteres Mitglied unserer Gruppe mit der Nachricht, dass es wohl einem anderen nicht so gut geht, auch wenn er das nicht zugeben wolle. Also lösen wir die Gruppe auf. Thomas geht mit Wasser und Cola der Gruppe entgegen, einige bleiben noch und meine Dreiergruppe erkundet Guane. Vor allem der Friedhof hat es uns angetan.
Wir laufen noch ein ganzes Stück aus dem Ort heraus in der Hoffnung einen schönen Blick in den Canyon zu erhaschen, geben dann aber auf. Die ganze Zeit werden wir von einem Hund begleitet. Der kam in dem Cafe zu mir und ließ sich streicheln. Als wir dann los sind, hat er beschlossen uns zu adoptieren und ist uns den ganzen Spaziergang gefolgt.
Eine kurze Weile, nachdem wir wieder auf dem zentralen Platz von Guane angekommen sind, trudeln auch Thomas, Riko und der Rest der Gruppe ein. Die haben locker 2,5 Stunden länger gebraucht als wir drei. Aber so ist es halt, der Langsamste bestimmt das Tempo.
Zurück fahren wir mit einer Art Daihatsu Pickup für umgerechnet 2,50 Euro pro Person. Reichlich unbequem, aber allemal besser als laufen. Im Hotel führt mein erster Weg unter die Dusche.
Während der Rest der Gruppe sich um 5 Uhr treffen will, um nochmal den Sonnenuntergang zu fotografieren, gehe ich kurz vorher in Richtung des Hauptplatzes von Barichara. Ich will lieber das schöne Licht nutzen, um die Kathedrale und den Friedhof zu fotografieren. Einige hübsche Aufnahmen der Gassen dürfen gerne noch hinzukommen.